Kefir ist ein unglaublich gesundes, fermentiertes Milchprodukt, das aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf die Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Zwei Begriffe, die häufig in Verbindung mit Kefir auftauchen, sind „Kefirpilze“ und „Kefirkörner“. Auch wenn diese Begriffe manchmal synonym verwendet werden, gibt es wichtige Unterschiede zwischen ihnen, die es wert sind, näher betrachtet zu werden. Beide sind die Grundlage für die Herstellung von Kefir, aber sie unterscheiden sich in ihrer Struktur, Handhabung und Fermentationsweise. Wenn Sie also neugierig sind, wie genau sich Kefirpilze und Kefirkörner voneinander unterscheiden, und was Kefirpilze für Ihre Kefirzubereitung bedeutet, sind Sie hier genau richtig.
Zunächst einmal ist es wichtig, den Begriff „Kefirpilze“ zu erklären. Obwohl sie den Namen „Pilze“ tragen, handelt es sich bei Kefirpilzen eigentlich nicht um echte Pilze, sondern um eine symbiotische Mischung aus verschiedenen Bakterien- und Hefekulturen, die in einer gelartigen Substanz eingebettet sind. Diese gelartige Masse sieht aus wie kleine, weiße oder gelbliche Klumpen und hat eine schwammartige Konsistenz. Die Mikroorganismen, die diese Klumpen bilden, sind dafür verantwortlich, die Milch zu fermentieren und in das probiotische Getränk zu verwandeln, das wir als Kefir kennen. Kefirpilze können in ihrer Größe variieren und sich im Laufe der Zeit vermehren, wenn sie in Milch „gefüttert“ werden. Um Kefir mit Pilzen herzustellen, werden die Pilze einfach in Milch gegeben, wo sie die Fermentation anstoßen, indem sie Zucker (Laktose) in Milchsäure und Alkohol umwandeln. Der resultierende Kefir hat eine leicht säuerliche, spritzige Note und enthält eine Vielzahl an probiotischen Bakterien und Hefen, die das Getränk so gesund machen.
Im Gegensatz zu den Kefirpilzen sind Kefirkörner ein weiteres symbiotisches Gemisch von Mikroorganismen, das für die Fermentation von Milch verantwortlich ist, aber sie haben eine ganz andere Struktur. Kefirkörner sind kleiner und körniger als die Pilze und bestehen aus einer gelartigen Matrix, die Bakterien und Hefen enthält. Sie sehen aus wie kleine, durchsichtige oder milchig-weiße Kristalle, die sich beim Fermentationsprozess in der Milch ausbreiten. Im Gegensatz zu den Pilzen, die eine unregelmäßigere Form haben, ähneln die Kefirkörner eher kleinen Körnchen oder Kristallen, was ihnen ihren Namen verleiht. Auch die Art und Weise, wie die Fermentation abläuft, ist ähnlich wie bei den Pilzen, jedoch gibt es Unterschiede im Detail. Kefirkörner enthalten eine etwas andere Zusammensetzung von Mikroben und können zu einem etwas milderen oder weniger alkoholischen Kefir führen, je nachdem, wie lange der Fermentationsprozess dauert.
Die Hauptunterschiede zwischen Kefirpilzen und Kefirkörnern liegen also in ihrer Form und der Zusammensetzung der Mikroorganismen. Beide Varianten bestehen aus einer Mischung von Bakterien und Hefen, aber die genaue Zusammensetzung und das Verhältnis dieser Mikroben können variieren, was sich in der Art des hergestellten Kefirs widerspiegeln kann. Während Kefirpilze eine eher gelartige, klumpige Form haben und einen stärker fermentierten, sauren Geschmack erzeugen können, sind Kefirkörner eher körnig und führen zu einem milderen, manchmal etwas weniger säuerlichen Getränk. Es ist auch erwähnenswert, dass Kefirpilze im Allgemeinen mehr Zeit benötigen, um die Milch zu fermentieren, und dass der Prozess möglicherweise etwas intensiver ist als bei den Körnern. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Ergebnis weniger gesund ist – der probiotische Nutzen von beiden bleibt in etwa gleich.
Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen den beiden ist ihre Handhabung und Pflege. Kefirpilze sind tendenziell etwas anspruchsvoller in der Pflege als Kefirkörner. Sie benötigen eine regelmäßige Zufuhr von frischer Milch, und ihre Pflege kann manchmal etwas schwieriger sein, da die Pilze mit der Zeit an Größe zunehmen und eine regelmäßige Reinigung und Pflege benötigen, um zu verhindern, dass sie verderben oder in ihrer Aktivität nachlassen. Im Gegensatz dazu sind Kefirkörner weniger anfällig für solche Veränderungen. Sie sind stabiler und lassen sich leichter handhaben, da sie sich nicht so schnell ausbreiten oder wachsen. Viele Menschen, die Kefir zu Hause herstellen, bevorzugen Kefirkörner, weil sie weniger Pflege erfordern und eine zuverlässigere Fermentation ermöglichen. Dennoch ist es auch bei den Körnern wichtig, regelmäßig frische Milch zu verwenden und auf Sauberkeit zu achten, um sicherzustellen, dass die Mikroorganismen gesund und aktiv bleiben.
In Bezug auf die Verwendung gibt es keine großen Unterschiede zwischen den beiden. Beide Varianten sind in der Lage, die gleiche Art von Kefir herzustellen, und können auf die gleiche Weise verwendet werden, um das fermentierte Getränk zuzubereiten. Die Wahl zwischen Kefirpilzen und Kefirkörnern hängt oft von persönlichen Vorlieben ab. Einige Menschen bevorzugen die eher organische, „wilde“ Natur der Pilze und die Tatsache, dass diese über Generationen hinweg weitergegeben werden können, während andere die einfachere Handhabung und die stabilere Struktur der Körner schätzen. In beiden Fällen ist der Fermentationsprozess einfach: Die Mikroben werden in frische Milch gegeben und erhalten dort ausreichend Zeit, um Zucker in Milchsäure und kleine Mengen Alkohol umzuwandeln. Die Fermentation dauert je nach Umgebungstemperatur und gewünschten Geschmackseigenschaften zwischen 12 und 48 Stunden.
Es gibt auch noch einen Unterschied hinsichtlich der Verfügbarkeit und des Preises. Kefirpilze sind in vielen Teilen der Welt schwerer zu finden und kosten oft mehr als Kefirkörner, da sie als seltener und speziellere Kultur gelten. Kefirkörner sind weit verbreitet und können leicht online oder in Reformhäusern erworben werden, häufig zu einem günstigeren Preis. Wer mit Kefirherstellung beginnen möchte, hat also möglicherweise mehr Erfolg bei der Suche nach Kefirkörnern als nach Pilzen. Wenn man jedoch einmal ein Set Kefirpilze bekommen hat, kann man diese oft über viele Jahre hinweg immer wieder verwenden, was sie zu einer nachhaltigen Option macht, auch wenn der Einstiegspreis höher sein mag.
Die Wahl zwischen Kefirpilzen und Kefirkörnern hängt letztlich von mehreren Faktoren ab, darunter persönliche Vorlieben, der Wunsch nach Pflegeaufwand und die Art des gewünschten Kefirs. Beide Varianten bieten jedoch ähnliche gesundheitliche Vorteile, da beide eine Fülle von probiotischen Bakterien und Hefen enthalten, die das Verdauungssystem unterstützen, das Immunsystem stärken und die allgemeine Gesundheit fördern. Wenn es darum geht, die richtige Wahl für die eigene Kefirherstellung zu treffen, sollten Faktoren wie Geschmack, Pflegeaufwand und Verfügbarkeit berücksichtigt werden.
Beide Varianten von Kefir haben sich im Laufe der Jahrhunderte als wertvolle Nahrungsmittel und Heilmittel etabliert. Kefir ist in vielen Kulturen als „Lebenselixier“ bekannt, das helfen kann, die Verdauung zu regulieren, das Immunsystem zu stärken und sogar die Haut zu verbessern. Kefirpilze und Kefirkörner sind dabei die zwei Hauptarten von Starterkulturen, die den Prozess der Fermentation ermöglichen, und obwohl sie sich in ihrer äußeren Form und Handhabung unterscheiden, sind die gesundheitlichen Vorteile beider Varianten praktisch gleichwertig. Ob Sie sich für die pilzartige oder die körnige Form entscheiden, spielt letztlich eine untergeordnete Rolle, solange Sie regelmäßig frischen Kefir genießen.